Ätna – ein weiterer Versuch mit „Tanz auf dem Vulkan“

Auch wenn sich der Ätna beim aufstehen noch immer verhüllt, wollen wir es heute in Angriff nehmen. Zudem fahren wir auf dem Weg zum nächsten Etappenziel quasi dran vorbei.

Zuerst mal müssen wir einige Höhenmeter machen, denn momentan sind wir ja noch „ganz unten“. Es erstaunt mich immer wieder, auf welch kleinen Straßen und wirklich mitten durch Ortschaften wir fahren. Ab ca 1000m wird es dann merklich kühler (natürlich ist unser Verdeck offen) und wir machen einen kurzen Stopp, um uns umzuziehen. Überall neben und vor uns, so weit das Auge reicht,  ist Lava und so langsam kann man sich die Wucht wirklich gut vorstellen!

Ich bin sehr gespannt auf die nächsten 1000Höhenmeter, denn so weit kann man wohl fahren. Der Ätna selbst ist 3.342m hoch. Nach der letzten Kehre trifft uns fast der Schlag: volle Parkplätze, nicht nur PKWs, sondern auch viele Busse. Wo kommen die denn her, wir waren doch fast allein auf der Straße? 

Wir erklimmen die Hügel direkt um uns herum und obwohl es neblig ist, ist es schön und einfach gewaltig.

Uns ist klar, dass wir uns nur auf den Mini-Nebenkratern bewegen und der Ätna versteckt sich noch immer. Ob wir heute noch Glück haben werden?

Um weiter hoch zu kommen, nehmen wir die Seilbahn. Obwohl wir zum Schluss auf 2.800m sind, sehen wir noch immer nichts. Es ist ziemlich kalt (uns wird gesagt, es sind 2°), aber nachdem wir ja Patagonien-Kleidungung anhaben, macht uns das nicht viel aus und in der Gruppe gibt es Hartgesottene mit kurzen Hosen, bzw. nur einem Pulli!

Wir sehen viele Nebenkrater, aufsteigenden Wasserdampf, Lava vom Ausbruch im Februar diesen Jahres(!). Ab und zu riecht es nach Schwefel, wir fassen in kleine, qualmende Löcher, die schön warm sind und man sich wunderbar die Hände wärmen kann….

… nur den Vulkan, den Ätna, den sehen wir nicht.

Schade, aber dann soll es eben nicht sein. So beschließen wir, nach Catania, die zweitgrößte Stadt Siziliens, zu fahren. 

Auf dem Weg runter halten wir noch einmal kurz an – und es kracht! Die ganze Straße ist frei, nur wir – und der Pandafahrer sehr weit hinter uns, der auf sein Handy schaut und uns übersieht. Er knallt uns voll hinten ins Auto, sodass wir auf die Straße geschoben werden. Uns passiert, Gott sei Dank, außer einem großen Schreck und ein total kaputtes Auto hinten, nichts. Der Pandafahrer ist jedoch mit dem Kopf an die Windschutzscheibe geknallt und wirkt etwas benommen.

Gut, dass gleich deutsch/italienisch sprechende Leute da sind und uns unterstützen können. Nach dem Austausch aller Daten – Polizei holt man hier nicht, wird der Pandafahrer,  ein Bergführer, von einem Kollegen zum Arzt gebracht. Wir können (noch) weiter bis nach Catania fahren. Morgen früh müssen wir erst mal eine Werkstatt finden, um zu sehen, wie „verkehrstauglich“ unser Auto ist, denn immerhin müssen wir noch bis Palermo und dann ab Genua nach Hause!

Zum Abendessen bleiben wir auf der Dachterrasse im Hotel und nach einem Glas Rotwein geht es uns dann auch wieder etwas besser.

Es regnet immer mal wieder und nach einer WhatsApp-Nachricht bekommen wir mit, dass es hier in Sizilien ziemliche Unwetter gegeben haben soll, so z.B. in Syrakus mit überschwemmten Straßen – da wollen wir übermorgen hin! 

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