Heute geht es wieder zum Trekking. Normalerweise sind die Guides super pünktlich auch wenn sie Leute von mehreren Stationen abholen müssen. Heute kommt der Guide eine halbe Stunde später und wirkt schon etwas gehetzt und unfreundlich. Als erstes braucht er ein Foto von unseren Pässen, allerdings ist seine Handykamera kaputt, also sollen wir ihm das per WhatsApp schicken. Das dauert natürlich erst einmal, bis der Kontakt ausgetauscht ist und das Bild geschickt und geprüft ist und die Stimmung wird nicht besser.

Wir fahren eine halbe Stunde in den Nationalpark, dort gibt es die Bürokratie. Alle müssen ein Formular ausfüllen in dem die Verantwortung für alle Risiken für den Organisator ausgeschlossen werden. Danach gibt es die Ausstattung: Helm mit Lampen und Handschuhe, damit man nichts giftiges oder scharfes im Urwald anfasst.

Jetzt kann es losgehen. Wir sind 16 Gäste und 5 Guides. Die Guides helfen an den schwierigen Stellen und davon gibt es eine ganze Menge. Wir haben den Altersschnitt ganz schön nach oben getrieben, konnten aber mithalten.

Unser Guide konnte gar nicht glauben, dass wir so alt sind, er meinte, dass bei ihnen die Leute ab Mitte 50 nur noch zu Hause sitzen und fernsehen. Bei den ganz Jungen wäre es auch anders, die hätten kein Spaß am wandern, die sitzen die ganze Zeit vor ihren Handys.

Wir wandern durch das Abandoned Valley, das bis vor einigen Jahren noch von Eingeborenen bewohnt war, die hier nur von den Tieren und Pflanzen im Urwald gelebt und auch kein Ackerbau betrieben haben. Sie sprachen eine eigene Sprache. Mit der Gründung des Nationalparks wurden sie umgesiedelt und können jetzt auch vietnamesisch.

Nach zwei Stunden haben wir den Eingang zum Golden Cave erreicht. Die Höhle ist eine trockene Höhle, das heißt es fließt kein Wasser durch die Höhle. Die Höhle ist nicht touristisch erschlossen, also keine Beleuchtung, Treppen und Stege wie gestern. Die Touren durch die Höhle gibt es erst seit 3 Jahren. Deshalb brauchen wir unsere Helmlampen. Wir kraxeln ca. 500 Meter in die Höhle hinein und sehen wieder riesige Tropfsteine in vielen Formen und Farben. Am Ende machen alle ihre Lampen und Handys aus und wir befinden uns in absoluter Dunkelheit und Ruhe. Das ist sehr ungewohnt.



Jetzt geht es zurück zu einem kleinen Camp, wo das Mittagessen auf uns wartet. Es gibt gegrilltes Hähnchen, Gemüse, Suppe und für die Vegetarier/Veganer Sojawürfel Tomatensoße und Spiegelei.

Danach geht es in den Aquarium Cave. Wir starten jeweils zu zweit auf einem SUP und paddeln durch kristallblaues Wasser in die Höhle. Auch diese ist unbeleuchtet, so dass nur das Zucken unserer Stirnlampen die Kulisse erhellt.



Auch hier gibt es am Ende wieder eine Dunkelpause. Alle legen sich auf ihr SUP, machen die Lichter aus und genießen die Dunkelheit nur unterbrochen von den Tropfen, die gelegentlich die Stille durchbrechen. Die Pause ist relativ lang, bis sie vom Schnarchen eines Guides unterbrochen wird.

Jetzt geht es wieder zurück und die vielen Farben draußen sind noch beeindruckender als zuvor. Wir schwimmen noch eine Runde im „Aquarium“, das ist herrlich erfrischend.
Auf dem Rückweg ist es sehr warm und dämpfig, so dass wir nicht nur wegen der schwierigen Wege ins schwitzen kommen.
Mit unserem Guide sind wir total zufrieden, obwohl der erste Eindruck eher negativ war. Insgesamt ein toller Tag, aber wir sind alle ganz schön erschöpft.