Heute steht eine kleine Radltour über verschiedene Inseln im Flussdelta des Thu Bon an. Unser Guide holt uns am Hotel ab und es geht gleich auf den Rädern los. Die Räder sind ohne Licht und Gangschaltung. Zum Glück ist es hier sehr flach. Für Jochen und mich sind sie natürlich viel zu klein.

Zuerst geht es noch durch die Stadt, da ist aber morgens noch nicht viel los. Dann kommt die erste Challenge: wir fahren über eine kleine, schmale Eisenbrücke, die einzelnen Platten klappern sehr laut. Zusätzlich gibt es regen Verkehr. Autos sind nicht erlaubt, aber es sind wie immer viele Mopeds unterwegs. Der Guide sagt, wir sollen laufen, wenn uns das zu eng wird, aber wir kommen alle heil auf der anderen Seite an.


Danach geht es durch viele Felder, hauptsächlich Reis, aber auch Mais und Bananen. In dieser Gegend wird der Reis dreimal im Jahr geerntet. Jeder Zyklus dauert knapp 3 Monate. Dazwischen gibt es eine kurze Pause von zwei Wochen. Im letzten Zyklus wird nichts mehr angepflanzt. Da ist die Taifun Saison und die Felder bleiben unbearbeitet.
Die Bananen sind ganz schön groß, fast schon Bäume. Botanisch zählen sie aber zu den Gräsern. Sie wachsen innerhalb von 12-18 Monaten und tragen einmal eine Frucht. Danach werden sie geerntet und der Rest komplett als Futter für Schweine verwendet.

Wir essen hier in Vietnam ganz gerne als Vorspeise sogenannte Summerroles. Das sind Kräuter, Salat, Früchte und optional Garnelen oder Fleisch. Alles wird in Reispapier eingewickelt. Dazu gibt es eine Soße zum dippen. Heute lernen wir, wie das Reispapier hergestellt wird. Der geschälte Reis wird eingeweicht und gekocht bis er eine milchige Konsistenz hat. Dann gibt es einen speziellen Ofen, der mit den Spelzen des Reises geheizt wird und Wasser erhitzt, der als Dampf oben ein Stofftuch durchdringt. Der milchige Reis wird darauf dünn verteilt und innerhalb weniger Minuten ist er fertig und wird als Fladen zum trocknen abgezogen.

Danach kann man die Fladen trocknen für Reispapier oder auch zu Reisnudeln weiterverarbeiten.
Hier in der Mitte von Vietnam ist das Essen würziger als im Norden. Es sind immer viele frische Kräuter dabei, worauf sie großen Wert legen.

In der Gegend hier gibt es viele Boote, die eher wie ein Korb aussehen. Wir fragen uns, wie man auf eine solche Idee kommt. Der Guide erklärt uns, dass es eine zeitlang eine Steuer auf alle Boote gab. Um diese zu vermeiden haben die Fischer große Körbe geflochten, die sie als Boote verwendet haben, wenn aber die Kontrolle kam, haben sie immer behauptet, dass diese nur als Körbe verwendet werden. Am Ende waren sie für bestimmte Aufgaben gar nicht unpraktisch, so dass sie bis heute weiter genutzt werden.


Inzwischen ist es eine große Touristenattraktion. Wir haben uns „super wohl gefühlt“.

Dann gibt es noch ein spätes Mittagessen. Welche Überraschung, wir haben Sabrina wieder getroffen. Sie hat beim gleichen Reiseveranstalter gebucht. Wir tauschen Tipps aus, was wir in der Zwischenzeit gemacht haben.